Christian, der Sohn von Klaus, brachte uns mit unserem Gepäck zum Frankfurter Flughafen. Nachdem wir die vier Koffer aufgegeben und die Kontrollen hinter uns gebracht hatten, machten wir es uns in der Business-Lounge bis zum Abflug bei gutem Essen und leckeren Getränken gemütlich.
Um 22:15 Uhr startete dann unser Lufthansa-Flug LH 572 vom Flughafen Frankfurt mit Ziel Johannesburg in Südafrika, Ankunft am Dienstag, den 2. Juni um 8:40 Uhr. An Bord wurden wir mit einem wunderbaren Menü, Vorspeise Spargel Scampi, Hauptspeise Spargel mit Kalbsfilet verwöhnt.
Nach einem komfortablen Flug in der Business-Class landeten wir pünktlich um 8:35 in Johannesburg in Südafrika.
Um 13:15 Uhr flogen wir der South African Airlines (Flug SA76) weiter nach Windhoek (deutsch: Windhuk), der Hauptstadt Namibias, wo wir um 14:20 Uhr landeten.
Am Flughafen Windhuk wurden wir von einem Mitarbeiter der Autoverleihfirma Savanna abgeholt und zur Verleihfirma in Windhuk gefahren. Dort haben wir unser Mietauto (Toyota Hilux Double Cab mit Allradantrieb) übernommen.
Die erste Nacht verbrachten wir in der Pension Uhland in Windhuk.
Klaus hatte schon für den Abend Plätze im nur wenige hunderte Meter von unserer Pension entfernten „Joes Beerhouse“ reserviert. In diesem urigen Lokal speisten wir vortrefflich. Auch das namibische Bier schmeckte hervorragend. So kann der Urlaub los gehen…
Nachdem wir gut gefrühstückt hatten, fuhren wir zuerst zum Tanken und kauften im Supermarkt noch ein paar Dinge ein. Dann packten wir unser Gepäck ins Auto und fuhren aus Windhoek hinaus in Richtung Süden.
Am Anfang beeindruckten uns die eindrucksvollen Felsformationen links und rechts der Straße. Später ging die Landschaft zur Steppe über durch sich die Straße oft viele Kilometer gerade aus zog.
Am „Wendekreis des Steinbocks“ legten wir eine Fotopause ein. Kurz vor Marienthal zweigte wir ab in Richtung Bagatelle Kalahari Game Ranch. Die bisher asphaltierte und gut ausgebaute Straße, diese Straßen werden in Namibia Highways genannt, ging über in eine Gravel-Road. Hier konnte unser Toyota endlich einmal seine Offroad-Qualitäten beweisen. Auf der Fahrt zur Ranch zeigten sich uns zum ersten Mal Strauße und Springböcke.
An der Einfahrt zum Gelände der Ranch wollte sich der Torwächter unbedingt mit uns fotografieren lassen. Diesen Wunsch erfüllten wir ihm gerne.
Auf der Ranch wurden wir mit einem Begrüßungsgetränk willkommen geheißen. Wir bekamen sehr schön eingerichtete Häuschen zugeteilt, Klaus und Gerald jeweils ein eigenes.
Wir meldeten uns sofort für die kurz darauf beginnende Tour „Gepardenfütterung und Sonnenuntergang auf der Düne“ an.
Geschwind bezogen wir unsere Häuschen, dann wurden wir mit einem Geländewagen zu den Geparden gebracht. Es war ein besonderes Erlebnis, so Nahe zu diesen normalerweise wilden Tieren zu kommen und sie auch noch streicheln zu können.
Nach der Fütterung fuhren wir weiter zur Sanddüne. Dort wurden wir vom Personal der Ranch mit kühlen Getränken überrascht.
Fasziniert beobachteten wir mit anderen Gästen der Ranch, wie die Sonne glutrot am Horizont versank.
Anschließend wurde uns auf der Ranch ein köstliches Abendessen serviert.
Nach dem Essen unterhielten wir uns noch lange mit Etienne und Angela, den Besitzern der Ranch, an der Bar. Mit Angela diskutierten wir bis fast 11 Uhr, bis wir müde in unsere Häuschen zurückkehrten.
Es war ein toller Abend!
Klaus ging schon früh am Morgen auf Fototour um im Morgenlicht tolle Motive der Kalahari einzufangen. Nach einem super Frühstück starteten wir unseren Toyota. Über Mariental und Keetmanshoop fuhren wir viele Kilometer durch einsame Steppenlandschaften. Am Naute-Stausee legten wir eine kurze Pause ein, bevor wir über Gravel-Roads das Canon Road House erreichten.
Das Canon Roadhouse ist eine Mischung zwischen Museum für Fahrzeug, Museumswerkstatt, Motel und Gaststätte. Im Gastraum stehen die die Tische zwischen alten Autos. Auch im Außengelände stehen viele Oldtimer, an ihnen nagt der Zahn der Zeit und das Wetter.
Schon um 5:30 Uhr fuhren wir los um pünktlich zum Sonnenaufgang am Aussichtspunkt am Fish-River Canyon einzutreffen. Die aufgehende Sonne warf ihr rotes Licht wunderbar auf die gegenüberliegenden steil abfallenden Felswände. Leider zogen bald Wolken auf und das tolle Licht war wieder weg. So fuhren wir zurück zum Canon Roadhouse um erst einmal ausgiebig zu frühstücken.
Später lenkten wir unser Fahrzeug nochmals zum Fish-River-Canyon um von weiteren Aussichtspunkten zu filmen und Bilder zu schießen.
Zuerst über ca. 80 km Gravel-Road, dann noch 160 km auf Asphalt, fuhren wir bis Aus. An der Rezeption Klein-Aus Vista kauften wir gleich Permits für Kolmanskop, der verlassenen Diamanten-Gräber-Stadt bei Lüderitz.
Wir bezogen unsere an einen großen Felsen gebaute, wunderbar eingerichtete Lodge „Mountain-View“. Anschließend ging es weiter zum Wasserloch Garub. Dort konnten wir aus nächster Nähe Oryx sowie Wildpferde beobachten. Ein tolles Erlebnis.
Nach dem Abendessen in Büffetform wollten wir in der Bar der Lodge unsere Homepage auf Vordermann bringen. Kurz nach neun Uhr funktionierte das bis dahin schon sehr langsame und immer wieder aussetzende Internet gar nicht mehr. Kurz darauf kam die Chefin in die Bar. Wir sprachen sie auf das nicht funktionierende WLAN an. Sie antwortete sehr unfreundlich, dass das eben so sei (Hatte sie es abgeschaltet?). Dann sagte sie, es ist Feierabend und wir müssten gehen. Auch so kann man mit seinen Gästen umgehen …
Auch heute fuhren wir früh am Morgen los um vor den großen Andrang zur verlassenen Diamanten-Gräber-Stadt Kolmanskop zu kommen. Uns beeindruckten die verlassenen, teilweise eingestürzten Gebäude. Der starke Wind wehte im laufe der Jahre hohe Sanddünen durch offen stehende Türen und kaputte Fenster.
Auch eine Kegelbahn, gebaut 1923, kann man noch bestaunen.
Gegen Mittag kam der große Ansturm von Touristen, wir fuhren weiter Richtung Lüderitz. Zuerst machten wir einen Abstecher zum Point Diaz mit seinem alten Leuchtturm und genossen dort die tolle Aussicht auf das Meer, die Küste und zu einer kleinen Insel auf der Robben leben. In Lüderitz speisten wir auf der Terrasse eines Fischlokals mit Aussicht auf den Hafen.
Auf der Rückfahrt nach Aus fotografierten wir noch verlassene Bahnhöfe mit deutschen Ortsschildern. Zurück in unserer Lodge konnten wir noch einen wunderbaren Sonnenuntergang genießen. Die untergehende Sonne tauchte die Felsen um unsere Lodge herum in glutrote Farbe. Ein fantastischer Anblick!
Von unserer Lodge aus fotografierte Klaus den nächtlichen Sternenhimmel. Fernab von jedem irdischen Licht und durch die ungetrübte Luft hat man hier einen überwältigenden Blick auf das Himmelsgewölbe.
Unser erstes Ziel am Morgen war die Geisterschlucht, nicht weit entfernt von unserer Lodge. Am Eingang dieser Schlucht steht im Sand ein von Kugeln durchsiebter, rostiger Oldtimer. Anschließend fuhren wir weiter zu unserem nächsten Ziel der Koiimasis-Ranch „Fest in Fels Farm Lodge“. Von der Haupstraße führt ein schmaler, sandiger, über 20 km langer Weg zur Lodge. Was uns dort erwartete übertraf alle unsere Vorstellungen. Zuerst wurden wir von zwei jungen Damen herzlich begrüßt und zu unserer in Felsen integrierten, wunderbaren Lodge gebracht. Da es hier nur vier Lodges gibt, ist alles sehr persönlich.
Am Nachmittag ging Klaus fotografieren, Gerald machte eine Wanderung durch die Felsen oberhalb der Lodge und genoss dabei die überwältigende Aussicht. Später zog ein Gewitter auf und es regnete sogar kurz, der erste Regen seit unserer Ankunft in Namibia. Nach dem Abendessen saßen wir mit einem Ehepaar aus Holland zusammen und funktionierten die Rezeption um in eine Disco.
Mit Roland, dem Besitzer der Koiimasis Lodge „Fest in Fels“, unterhielten wir uns am Morgen noch ausführlich. Dann ging es weiter, durch fantastische Landschaften bis nach Sesriem.
Unterwegs machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Schloss Duwisib. Der sächsischen Artillerie-Offizier Hansheinrich von Wolf beschloss, sich auf Dauer in Deutsch-Südwestafrika niederzulassen, um hier ein Pferdegestüt zu gründen. Er erwarb hierzu die Farm Duwisib und ließ hier ein Schloss nach historischem Vorbild bauen.
In Sesriem kauften wir die Permits für die Fahrt am nächsten Tag zum Sossusvlei. Da die „Sossus Dune Lodge“, in der wir die nächsten zwei Tage verbringen werden, schon hinter dem Tor 1 legt, können wir am nächsten Morgen schon um fünf Uhr zum ca. 65 km entfernten Sossusvlei losfahren um bei Sonnenaufgang schon am Sossusvlei zu sein. Wer außerhalb des Tor 1 übernachtet, für den öffnet sich Tor 1 erst um sechs Uhr und muss sich in der Schlange aufstellen bis das Tor geöffnet wird.
Die Sossus Dune Lodge besteht aus einem Hauptgebäude mit Restaurant und Schwimmingpool sowie 25 mit einem Steg verbundenen Lodges. Die Lodges mit eigener Terrasse bestehen aus einem Rundholzgerüst, die Wände aus Stoffbespannung.
Wir lernten Elke und Peter aus Österreich kennen die mit uns zusammen den Abend ausklingen ließen.
Schon um 4:15 Uhr weckte uns der Wecker, denn um 5:00 Uhr war Abfahrt Richtung Sussusvlei. Wie schon gesagt, konnten wir eine Stunde früher starten als die Gäste, die außerhalb des Parks übernachteten. Hinter dem Auto des Guides her fuhren wir in der Dunkelheit die 60 km lange Asphaltstraße bis diese für fünf Kilometer in eine Sandpiste überging. Wir fuhren hinter einem Auto her, das im tiefen Sand stecken blieb. Wir deshalb mussten auch anhalten. Als wir wieder anfahren wollten, saßen wir auch fest. Nachdem wir die Reifen vom Sand befreit hatten ging es auch für uns weiter. Am Parkplatz am Sossusvlei angekommen, bemerkte Gerald, dass seine Fotokamera fehlte, die er am Gürtel befestigt hatte. Wahrscheinlich war sie bei der „Sandbefreiung“ aus dem Gürtel gerutscht.
Zusammen mit Elke und Peter aus der Schweiz bestieg Gerald die 350 m hohe Sanddüne Big Daddy, eine der höchsten Sanddünen der Welt, während Klaus im Dead Vlei tolle Bilder schoss.
Auf der Rückfahrt stieg Gerald kurz vor der „Sandbefreiungstelle“ aus um nach seiner verlorenen Kamera zu suchen während Klaus langsam weiter fuhr. Als Klaus an der besagten Stelle ankam, kam ein Guide mit dem Auto und fragte, ob er etwas suche. Klaus teilte ihm mit, dass Gerald seine Kamera verloren hatte und nun zu Fuß folgte um sie zu suchen. Der Guide fuhr wortlos weiter. Als er Gerald erreichte fragte er auch ihn, ob er etwas suchen würde. Gerald teilte um mit, dass er seine Kamera sucht. Der Guide antworte: „Was bezahlst du mir, wenn ich dir deine Kamera wieder bringe?“ Man wurde sich auf 300 Namibia-Dollar einig (ca. 25 €), der Guide öffnete das Handschuhfach und brachte Geralds Kamera zum Vorschein. Der Guide hatte die Kamera am Morgen an der Stelle gefunden, an der wir unsere Auto wieder flott gemacht hatten.
Der Guide brachte Gerald mit dem Jeep zurück zu Klaus.
Bei der Rückfahrt machten wir noch einen Halt an der Düne45, die am meisten bestiegene Düne des Sossusflei. Die Dünen an der Straße werden nach der Kilometer-Angabe der Straße genannt, die Düne45 liegt also an Kilometer 45.
Am Nachmittag machte Gerald noch eine Wanderung durch den beeindruckenden Seriem-Canyon.